16.03.2020Erklärung der LPK zur Corona-Krise
Regeln zum Umgang in Pressekonferenzen
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
als Vorstand der LPK möchten wir uns nun auch zu Wort melden, und zwar wegen der in Potsdam weiter stattfindenden Pressekonferenzen.
Wir möchten alle Kollegen, die an solchen Pressekonferenzen teilnehmen, dringend darum bitten, auch hier Abstandsregeln einzuhalten: Bitte setzt Euch nicht unmittelbar neben andere Kollegen, auch wenn dort Stühle frei sind. Es sollte generell nur jeder zweite Platz besetzt werden. Gleiches gilt für die Presseplätze bei den Ausschusssitzungen im Landtag. Auch hier ist Abstand halten das Gebot der Stunde.
Insgesamt finden wir es aber grundsätzlich richtig, dass in Pressegesprächen etwa zum Stand der Dinge bei Corona informiert wird. Ein Statement per Live-Stream kann bei fortschreitender Infektionsgefahr eine Alternative sein. Pressekonferenzen leben aber von den spontanen Fragen der vor Ort anwesenden Kollegen und den informellen Gesprächsmöglichkeiten auch nach Ende des Termins. Ein Livestream kann das selbst bei Fragemöglichkeiten via SMS, via Whatsapp oder ähnlichen Programmen nicht in jedem Fall ersetzen. So lange die Räume groß genug sind und die Abstandsregeln gewahrt bleiben, möchten wir deswegen an PKs festhalten - und wissen uns da auf einer Linie mit der Bundespressekonferenz und der Senatspressekonferenz in Berlin.
Zur Zeit halten wir auch an den angesetzten Hintergrundgesprächen der LPK fest. Sie wurden in der Vergangenheit durchschnittlich von fünf bis zehn Kollegen besucht. Die meisten dieser Kollegen treffen sich ohnehin im Laufe des Tages mehrfach, auch jetzt noch - etwa bei den Terminen rund um Corona. Das zusätzliche Infektionsrisiko durch den abendlichen LPK-Hintergrund, dessen Besuch ja für alle Beteiligten freiwillig ist, ist ohne Zweifel vorhanden, bleibt aber überschaubar. Aber gerade in einer Zeit, in der außer Corona kaum noch andere Themen den Weg in die Medien finden, kann es journalistisch sinnvoll sein, an einer Stelle auch einmal anderen Input zu bekommen. Allerdings leben wir gerade in dynamischen Zeiten: Bei steigendem Infektionsrisiko kann es sein, dass wir auch diese Pläne über den Haufen werfen müssen.
Abschließend noch eine Bitte: Sollten sich bei Euch im täglichen Geschäft Situationen ergeben, durch die Ihr bei Eurer Arbeit behindert werdet, bitten wir um einen Hinweis an den Vorstand. Denn gerade in dieser Ausnahmesituation ist es wichtig, dass Journalismus - bei größtmöglichem Infektionsschutz - ungehindert stattfinden kann.
Mit den besten Grüßen, für den Vorstand,
Benjamin Lassiwe